Beschreibung
Die amorähnliche Figur, die in schwebender Haltung mit dem verlorenen rechten Fuß auf einer globusartigen (?) Basis stand, welche wieder auf einem stabförmigen Ständer montiert war, diente als Lichtträger (lychnophoros). Denn in die senkrechten Bohrlöcher der übergroßen Hände der Statuette waren nicht wie vermutete Fackeln als gesondert gearbeitete Attribute eingelassen, sondern Zapfen mit Manschetten und Dorn zum Aufstecken von Kerzen. Mit der phrygischen Mütze und dem nachflatternden Mantel über den Schultern erinnert die Knabenfigur sowohl an Attis als auch an Mithras und dessen fackeltragende Begleitfiguren, ohne dass man sie mit einer dieser Kultgestalten identifizieren könnte. Eine Vermischung von Zügen des phrygischen Attis und des persischen Mithras entspräche dem religiösen Synkretismus der römischen Kaiserzeit.
Fundort: | Carnuntum, Legionslager |
Funddatum: | 1905 |
Verwahrort: | Kulturfabrik Hainburg |
Inventarnummer: | 11936 |
Material: | Bronze, Silbereinlagen |
Maße: | H 17 cm |
Datierung: | nicht verfügbar |
Beifunde: | nicht verfügbar |
Literatur: | Groller 1907, 13ff. Fig. 6; Vermaseren 1966, 55 Taf. 36,1; Fleischer 1967, 82f. Nr. 97 Taf. 54-55; Kat. Carnuntum 1992, 67 Nr. 7 |